Indirekte Abschreibung (Amortissement indirect) – Erklärung und Bedeutung

In der Buchhaltung und im Rechnungswesen spielt die Abschreibung eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, den Werteverzehr von Vermögensgegenständen über deren Nutzungsdauer zu erfassen. Dabei gibt es verschiedene Methoden der Abschreibung, unter anderem die direkte und die indirekte Abschreibung.

Was versteht man unter indirekter Abschreibung?

Die indirekte Abschreibung, im Französischen auch als Amortissement indirect bezeichnet, bedeutet, dass die Abschreibungsbeträge nicht direkt vom Buchwert des Vermögensgegenstandes abgezogen werden, sondern über ein separates Konto, das sogenannte Abschreibungs- oder Wertberichtigungskonto, gebucht werden.

Das Anlagekonto bleibt also weiterhin mit dem ursprünglichen Anschaffungswert in der Bilanz stehen, während das Wertberichtigungskonto die kumulierten Abschreibungen enthält. Das Anlagevermögen wird somit in der Bilanz mit seinem ursprünglichen Wert und die Abschreibungen separat ausgewiesen.

Beispiel:

  • Ein Unternehmen kauft eine Maschine für 100.000 Euro.
  • Die jährliche Abschreibung beträgt 10.000 Euro.
  • Bei indirekter Abschreibung wird die Maschine weiterhin mit 100.000 Euro im Anlagekonto geführt.
  • Gleichzeitig wird jährlich ein Abschreibungsbetrag von 10.000 Euro auf dem Wertberichtigungskonto gebucht.
  • Nach 3 Jahren beträgt der Buchwert der Maschine 100.000 Euro (Anlagekonto) minus 30.000 Euro (Wertberichtigungskonto) = 70.000 Euro.

Vorteile der indirekten Abschreibung

  • Transparenz: Der ursprüngliche Anschaffungswert bleibt jederzeit ersichtlich.
  • Nachvollziehbarkeit: Kumulierte Abschreibungen werden separat ausgewiesen und können einfach nachvollzogen werden.
  • Flexibilität: Änderungen oder Zuschreibungen sind einfacher durchzuführen, da das Anlagekonto nicht direkt verändert wird.

Nachteile

  • Die indirekte Methode ist etwas komplexer in der Buchführung als die direkte Abschreibung.
  • Es werden mehr Konten benötigt, was den Verwaltungsaufwand leicht erhöht.

Fazit

Die indirekte Abschreibung ist eine gängige Methode in der Unternehmensbuchhaltung, um den Wertverlust von Anlagegütern transparent und nachvollziehbar abzubilden. Durch die getrennte Buchung von Anschaffungswert und Abschreibungen behalten Unternehmen den Überblick über die Vermögenswerte und deren Wertentwicklung über die Zeit.

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